in Mittelspannungs-Schaltanlagen
Zielsetzung:
Für die Betreiber elektrischer Betriebsmittel und Anlagen ist die Zuverlässigkeit der Anlage ein wesentliches Qualitätsmerkmal. Ein betriebstechnisch äußerst kritischer Zustand ist die Lichtbogenbeanspruchung im Kurzschlussfall. Dem Schutz von Personen und Anlagen beim Auftreten eines Störlichtbogens wird trotz geringer Störungswahrscheinlichkeit seitens der Anlagenhersteller und Betreiber große Aufmerksamkeit beigemessen. Ein Lichtbogenfehler in Mittelspannungs-Schaltanlagen kann zu einer erheblichen Druck- und thermischen Belastung der Schaltanlage, des Schaltanlagengebäudes und als Folge zur Gefährdung des Bedienpersonals führen. Für fabrikfertige Schaltfelder wird die Lichtbogenfestigkeit heute in der Regel durch eine Typprüfung nachgewiesen. Für die Schaltanlagenräume wird nach DIN VDE 0101 gefordert, den Innendruck im Falle eines Kurzschluss-Lichtbogens bei der Konstruktion des Gebäudes zu berücksichtigen.
Inhalt:
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Fehlerwahrscheinlichkeit in Mittelspannungs-Schaltanlagen
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Forderungen an fabrikfertige metallgekapselte Schaltanlagen und Schaltanlagengebäude, Mindestforderungen an bestehende offene Schaltanlagen
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Kennwerte für Störlichtbögen
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Druckentwicklung in luftisolierten Schaltfeldern
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Ermittlung der Lichtbogenleistung aus Lichtbogenstrom und Lichtbogenspannung — Abhängigkeiten von der Schaltfeldgeometrie
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Grundlagen zur Druckberechnung
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Anteil der Lichtbogenleistung zur Druckerhöhung — Transferkoeffizient Kp
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Druckentlastung in Schaltfeldern
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Unterschiede in luft- und SF6-isolierten Schaltanlagen
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Thermische Beanspruchung der Schaltfeldkapselung
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Vorstellung verschiedener Druckberechnungsverfahren
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Prüfergebnisse an Gebäudenachbildungen
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Einflussgrößen auf die Druckentwicklung (Lichtbogenstrom, Lichtbogendauer, Kapselung, Entlastungsöffnungen)
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Ingenieurtechnisch anwendbare Druckberechnungsverfahren
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Beispiele und Berechnungen