Infrarotdiagnose

Zur Bestimmung der Restnutzungsdauer elektrischer Verbindungen mittels Elektrothermografie

Elek­trische Geräte altern — die in ihnen pro­duzierte Ver­lustleis­tung wird immer größer. Trotz­dem sollen die elek­trischen Anla­gen nach Möglichkeit inten­siv und lange betrieben wer­den. Deshalb müssen der­ar­tige Anla­gen regelmäßig durch die Infrarot­di­ag­nose (Ther­mo­grafie) inspiziert wer­den. Um die Elek­troen­ergiev­er­sorgung während der Diag­nose nicht zu unter­brechen, set­zt man auf die Infrarot­di­ag­nose mit­tels Infrarotkam­eras. Dabei wer­den die Tem­per­a­turen berührungs­los gemessen. Auch bei sorgfältig mon­tierten Verbindun­gen mit kleinen Verbindungswider­stän­den tritt diese Alterung abhängig von den kli­ma­tis­chen, elek­trischen und mech­a­nis­chen Beanspruchun­gen auf.

Entstehung der hohen Temperaturen:

Nach der Mon­tage bilden sich um die strom­führen­den Eng­stellen Schutzschicht­en aus Oxid, die weit­ere Reak­tio­nen behin­dern (Phase der Formierung). Dieser erre­ichte Zus­tand kann viele Jahrzehnte sta­bil existieren (Phase der rel­a­tiv­en Ruhe). Die chemis­chen Reak­tio­nen an den strom­tra­gen­den Berührungs­flächen wan­deln das Leit­er­ma­te­r­i­al langsam in nichtleitende
Reak­tion­spro­duk­te um und auf­grund der größer wer­den­den Ver­lustleis­tung steigt die Tem­per­atur der Eng­stelle immer weit­er an. Die Reak­tio­nen laufen nun immer schneller ab und die Verbindung fällt inner­halb kurz­er Zeit aus (Phase der beschle­u­nigten Alterung).

Kurz gefasst: Diese Verbindun­gen altern durch chemis­che Reak­tio­nen an den Mikrokon­tak­t­stellen bzw. wahren Kon­tak­t­stellen im Laufe ihrer Betrieb­szeit und ihr Verbindungswider­stand erhöht sich damit.

Problemdarstellung der vereinfachten Infrarotdiagnose (Thermografie):

Das eigentliche Prob­lem beste­ht aber heute nicht in der Mes­sung der Tem­per­a­turen, son­dern in der Bew­er­tung der Mess­werte. Alle bish­eri­gen Ver­fahren bew­erten auss­chließlich die Tem­per­atur der Verbindung, ohne die Umge­bung der Verbindung und deren Ein­flüsse zu berück­sichti­gen. Eine konkrete Aus­sage über den Zus­tand der Verbindung ist somit nicht ein­deutig möglich.

Infrarotdiagnose (Thermografie) von Sicherungen Infrarotdiagnose (Thermografie) von Pressverbindern Thermografie von Sicherungen Infrarotdiagnose (Thermografie) von Verbindungen Thermografie im Umspannwerk Infrarotdiagnose (Thermografie) im Umspannwerk

Wir haben deshalb mit dem Insti­tut für Elek­trische Energiev­er­sorgung und Hochspan­nung­stech­nik der Tech­nis­chen Uni­ver­sität Dres­den, RIBE Elek­troar­ma­turen GmbH & Co KG und Siemens AG I&S IS PGD 5 ein zum Europa­p­atent angemeldetes Ver­fahren für die Infrarot­di­ag­nose entwick­elt, das es ges­tat­tet, aus den gemesse­nen Tem­per­a­turen, den Umge­bungs­be­din­gun­gen und der Belas­tung die verbleibende Rest­nutzungs­dauer der Anla­gen zu bestimmen.

Sie kön­nen durch die konkrete Aus­sage unser­er Diag­nose das Havari­erisiko ihrer Anla­gen min­imieren und so eine zus­tand­sori­en­tierte Instand­hal­tung planen.

Schauen Sie sich auch unser Video zum Thema Infrarotdiagnose an, um mehr über dieses Thema zu erfahren!

 

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