Druckentwicklung bei Lichtbogeneinwirkung in der Niederspannung, Mittelspannung und Hochspannung
Für die Betreiber elektrischer Betriebsmittel und Anlagen ist die Zuverlässigkeit der Anlage ein wesentliches Qualitätsmerkmal. Ein betriebstechnisch äußerst kritischer Zustand ist die Lichtbogenbeanspruchung im Kurzschlussfall. Dem Schutz von Personen und Anlagen beim Auftreten eines Störlichtbogens wird trotz geringer Störungswahrscheinlichkeit seitens der Anlagenhersteller und Betreiber große Aufmerksamkeit beigemessen. Dazu gehört die Druckberechnung beim Störlichtbogen.
Ein Störlichtbogenfehler in Niederspannungs‑, Mittelspannungs- und Hochspannungs-Schaltanlagen kann zu einer erheblichen Druck- und thermischen Belastung der Schaltanlage, des Schaltanlagengebäudes und als Folge zur Gefährdung des Bedienpersonals führen. Die umgesetzte Verlustleistung des Lichtbogens hängt von der Netzgestaltung und der Geometrie der Elektrodenanordnung ab und führt zu einer sehr schnellen Erwärmung der in der Anlage eingeschlossenen Isoliergase (i.d.R. Luft, SF6 oder N2/SF6-Gasgemische), die wiederum einen Druckanstieg innerhalb der Anlage bewirkt. Die Abschaltung des Anlagenteils über Leistungsschalter kann aus technischen Gründen nicht sofort erfolgen, so dass Lichtbogenzeiten von wenigen Millisekunden bis zu 3 Sekunden in der Praxis auftreten. Die technische Ausführung der Anlage stellt an die Konstruktion die Anforderung, dass aus derartigen Ereignissen keine Personengefährdung entstehen kann.
Wir haben auf dem Gebiet der Beurteilung der Wirkung des Störlichtbogens und der Druckberechnung beim Störlichtbogen mehr als 20 Jahre Erfahrung in Theorie und Praxis und bieten Ihnen folgende Dienstleistungen dazu an:
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Berechnung der Druckentwicklungen in der Niederspannung, Mittelspannung und Hochspannung,
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Berechnung der Druckentwicklung innerhalb der Schaltanlage und dem dazugehörigen Anlagengebäude,
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Bestimmung der optimalen Druckentlastungsfläche von Schaltanlagen und Schaltanlagenräumen,
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Dimensionierungshinweise für die Kapselung aus Sicht der Druckentwicklung und des Durchbrennens beim Störlichtbogen z. B. vor einer Prüfung nach IEC 62271–200 und IEC 62271–202,
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Betreuung und Auswertung einer Störlichtbogenprüfung,
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Erhöhung der aktiven und passiven Lichtbogensicherheit und
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Analogieschlüsse bei Schaltanlagen und Schaltanlagenräumen mit Hilfe einer Druckberechnung beim Störlichtbogen und dem Überdruckvergleich aus bestandenen Störlichtbogenprüfungen.
Für unsere Dienstleistung der Druckberechnung beim Störlichtbogen nutzen wir die durch uns entwickelte Drucknetzbibliothek. In diesem Drucknetzwerk werden die Druckausbreitungsvorgänge analog zu einem elektrischen Netzwerk nachgebildet. Dadurch werden die Laufzeiteffekte durch Wanderwellen im Gas und Reflexionen berücksichtigt.
Abb. 1 Mögliche Auswirkungen des Störlichtbogens in einer Kompaktstation |
Abb. 2 Beispielhafter zeitlicher Verlauf der Lichtbogenleistung für die Druckberechnung beim Störlichtbogen in der Mittelspannung und Hochspannung |
Abb. 3 Beispielhafte Druckberechnung beim Störlichtbogen im Mittelspannungs-Schaltfeld |
Abb. 4 Beispielhafte Druckberechnung beim Störlichtbogen im Gebäude |
Außerdem besteht für Sie die Möglichkeit unsere Software Druck zu erwerben. Mit dieser können Sie eine eigene Druckberechnung beim Störlichtbogen durchführen.